Stina Spiegelberg – Vegan leben mit Passion

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Stina Spiegelberg ist Foodbloggerin, vegan Coach, TV-Köchin und Autorin von sagenhaften acht(!) rein pflanzlichen Kochbüchern. Vor allem veganes Backen ist Ihre Passion. Mit Ihren köstlichen, süßen wie herzhaften Kreationen verzaubert sie Woche für Woche tausende Menschen im Internet, aber auch in Kochworkshops, Vorträgen und auf Veranstaltungen. Natürlich sind Ihre Gerichte auch in vielen Magazinen zu finden und sie kocht sogar regelmäßig im SWR-Fernsehen. Doch damit nicht genug. Gemeinsam mit Sebastian Copien, Niko Rittenau und Boris Lauser ist Stina auch Mitbegründerin des “Plant Based Institutes”. Ihre rein pflanzlichen Rezept-Ideen sind stets bunt und immer verführerisch und werden von Stina mit gekonnten Foodfotos in Szene gesetzt. Stinas Blog und Ihr Instagram-Kanal sind also eine schier unerschöpfliche Quelle an fantastischen veganen Rezept-Ideen.

Kochen setzt so viele Emotionen frei und ist für mich reine Küchen-Meditation. Ein Spiel der Sinne für Geist und Seele. (Stina Spiegelberg)

Foto: Sylvie Tittel

Und jetzt startet Stina auch noch mit dem neuen Online-Magazin MINDFUL WOMEN und dem gleichnamigen Netzwerk für starke Frauen mit nachhaltigen Projekten durch. Was treibt Stina an? Woher nimmt sie so viel Mut und Kraft? Und was genau steckt hinter MINDFUL WOMEN? Deshalb möchte ich Euch heute die inspirierende, quirlige Veganerin im Interview vorstellen.

Hinweis: Dieser Beitrag enthält Verlinkungen sowie Werbung für Kochbücher und das MINDFUL WOMAN MAGAZIN. Der Beitrag wurde jedoch weder gesponsert, noch bezahlt, es wurden keine Güter hierfür ausgetauscht noch sonst irgendwelche Deals gemacht. Es geht hier schlichtweg darum, Euch eine tolle Frau mit großartigen Projekten vorzustellen.
Because, we rise by lifting others.

Hallo Stina, lieben Dank, dass Du Dir Zeit für ein Interview nimmst. Dein Kalender quillt ja geradezu über vor Terminen. Denn Du bist ein Feuerwerk an Ideen und Inspiration. Was treibt Dich an?

Foto: Stina Spiegelberg

Mich kitzeln immer aufs Neue großartige Themen, die an die Oberfläche wollen. Wir hinterlassen alle unsere Spuren auf dieser Welt und ich wünsche mir sehr, dass diese positiv sind. Ob man es ökologischen Fußabdruck oder Mitgefühl nennen möchte, über den Tellerrand blicken und neue Wege gehen hat mich schon immer getriggert. Durch meine Arbeit darf ich viele offene und kreativ denkende Menschen kennen lernen, durch die sich meine Weltanschauung mit jeder neuen Begegnung wandelt. Diese Menschen inspirieren und bereichern mich.

Wie hat das alles angefangen? Was hast du ursprünglich beruflich gemacht und wie hat sich diese Karriere als selbstständige „Fempreneur“ entwickelt?

Ich habe ursprünglich “Wirtschaftsingenieurswesen mit Elektrotechnik” studiert und daher zuerst im IT-Bereich gearbeitet. Der Job war sehr fordernd, was mir große Freude bereitet hat, aber er hat mein Herz nicht erfüllt. Rückblickend kann ich sagen, dass ich einfach meinen mentalen Fähigkeiten nachgegangen bin und meine Leidenschaft im damaligen Beruf nicht leben konnte. Über kurz oder lang tut einem kreativen Freigeist wir mir das nicht gut. Als ich vegan wurde, mit dem Bloggen anfing und ein Verlag für ein gemeinsames Buch auf mich zukam, war meine Entscheidung also schnell gefallen: Ich machte mich als Autorin selbstständig.

In diesem Moment fühlte sich das wie eine Berufung an, wie ein Weg und eine Chance. Ich sah weniger das Risiko oder was alles schiefgehen könnte, war mutig. Ich hatte meinen Blog damals schon nebenberuflich ein paar Jahre lang aufgebaut und dachte, wenn die Selbstständigkeit nicht gelingen würde, könne ich eben in meinem gelernten Beruf wieder Fuß fassen. Doch es hat sich alles wunderbar ergeben.

Wie hast du es geschafft, so früh an dich selbst zu glauben und deine Ideen zu verwirklichen?

In neuen Themen und vor allem als Quereinsteiger fällt es einem nicht immer leicht von Anfang an an sich zu glauben. Ich habe früh durch Familie und Freunde Zuspruch bekommen und auch meine Awards von PetA und der UNESCO haben mich darin bestärkt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich habe außerdem immer nach Menschen gesucht, mit denen ich mich austauschen kann, die mich anregen und zu neuen Taten inspirieren. Frauen, mit denen ich Positives vorantreiben darf, Kollegen, die mich unterstützen. Gerade als Selbstständige ist ein soziales Netzwerk eine wundervolle Bereicherung. Und für mich persönlich schmilzt hier die Grenze zwischen privat und beruflich sehr schnell, wenn man aus purer Leidenschaft hinter seiner Arbeit steht.

Du lebst bereits seit 2008 vegan. Inwieweit profitierst du selbst von einer rein pflanzlichen Lebensweise und welche Botschaft möchtest du diesbezüglich weiter geben?

Foto: Stina Spiegelberg

Die vegane Lebensweise startete für mich als Versuch. Mit meinem Partner beschlossen wir, nachdem wir qualvolle Tierschutz-Videos gesehen hatten, der veganen Ernährung eine Chance zu geben. Was wir als Verzicht befürchtet hatten, stellte sich als wahre Bereicherung heraus. Einmal entdeckt, wollten wir unser neues Glück einfach nicht mehr hergeben.  

Und genau das möchte ich Menschen vermitteln. Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Nicht in der Ernährung und nicht im Leben. Es geht um Liebe und Mitgefühl und darum, seiner Umwelt Wertschätzung entgegen zu bringen. Eine vegane Ernährung kann jeder ausprobieren ohne sich gleich zu 100% bekennen zu müssen. Ich erlebe so oft, dass Veganer mir „gestehen“ sie würden ab und an ein Käsebrot essen. So what?! Jedes Schnitzel, jedes Käsebrot und jede Lammkeule, die wir nicht konsumieren ist ein Glück für diese Welt. Und wenn es dann doch einmal im Monat passiert, waren die anderen 29 Tage ein Gewinn. Wir sollten aufhören uns selbst und andere zu hart zu kritisieren und stattdessen jeden zu neuen Erlebnissen und gemeinsamen Chancen einladen.

Deine Selbstständigkeit und dein Selbstbewusstsein sind ein Vorbild für viele Frauen. Gibt es trotzdem manchmal Tage, an denen du Selbstzweifel oder Ängste hast? Wie gehst du damit um?

Ich habe “Ups” und “Downs” wie jeder andere auch. Ich glaube, es ist viel wichtiger, wie wir auch mit vermeintlich “schlechten” Tagen und den Herausforderungen unseres Lebens umgehen. Ich gehe viel raus an die frische Luft, auch wenn mir manchmal gar nicht danach ist und stelle fest, dass die Natur eine natürliche Quelle der Energie ist. Ich mache fast täglich Yoga und zähle mir im Alltag schon fast unbewusst immer wieder Dinge auf, die mein Leben bereichern, für die ich dankbar bin und die mich zum Lächeln bringen.

Wertschätzung für uns selbst und alles was uns umgibt, führt ganz von selbst zu einem Glücksempfinden. Unser Glück finden wir nicht zufällig morgens in der Cornflakes-Packung. Sich an den kleinsten Dingen erfreuen, das bringt ungeahntes Glück. Ganz ohne viel Arbeit, ohne Guru oder die “Eat-Pray-Love-Reise” zum anderen Ende der Welt. Alles was wir brauchen, tragen wir in bereits uns und müssen dem nur Raum geben.

Erzähle uns von „Mindful Women“. Worum geht es in diesem Netzwerk und im Online-Magazin und was ist deine Vision?

Gemeinsam mit einer großartigen Freundin und minimalistischen Grafikdesignerin Sylvie Tittel haben wir im vergangenen Jahr MINDFUL WOMEN gegründet. Ein Netzwerk von und für Frauen mit nachhaltigen Ideen.  Denn auch wenn es vielleicht von Außen gerne so scheint, das „Höher, Scheller, Weiter“ war mir in meinem Beruf nie wichtig. Es ging mir vielmehr darum, den Veganismus und ökologische Themen voranzutreiben und mit einer lebensbejahenden Art zu vermitteln. Dabei habe ich in den vergangenen 11 Jahren auf meinem Weg viele großartige Frauen kennengelernt. Ich war nie alleine. Ich hatte immer jemanden, mit dem ich mich austauschen oder den ich um Rat fragen konnte. Dabei habe ich festgestellt, dass Frauen durch ihre physischen und psychischen Kapazitäten einen ganz eigenen Blickwinkel auf die Welt haben.

All den Rückhalt, den ich jahrelang erhalten habe, all die Erfahrungen, die ich sammeln durfte und die auch andere Frauen gemacht haben, wollen wir nun in einem Netzwerk vereinen, so dass daraus in Zukunft neue, starke und enge Verbindungen mit weltbewegenden Projekten entstehen.

Foto: Katharina Till

Unser erstes Magazin ist Anfang Mai 2019 erschienen. Es ist sowohl als Printausgabe für unser Event als auch kostenlos online zur Verfügung stehen. Wir stellen darin 10 Frauen vor, die uns beeindrucken. Eben nicht mit höher schneller weiter, sondern durch ihre Art, ihr Durchhaltevermögen, ihre Geschichte und ihren Mut. Gepaart mit Artikeln und Empfehlungen ist dieses Magazin eine einmalige Inspirationsquelle. Zum immer wieder Ansehen und sich seiner eigenen Stärke bewusstwerden. Ich war beim Korrekturlesen jedes Mal aufs Neue ergriffen von der geballten Ladung Frauenpower, die darin steckt und Sylvie hat einfach die unglaubliche Gabe all unsere Gedanken in eine revolutionäre Optik zu verpacken.

Bei uns gibt es nicht nur ein „Hey“, sondern direkt eine warme Umarmung. Willkommen zum Mindful Women Mag, dem Online-Magazine von und für Frauen mit nachhaltigen Projekten, Gedanken, Ideen. (Stina Spiegelberg)

Das MINDFUL WOMEN MAGAZIN könnt Ihr HIER kostenlos downloaden!

Liebe Stina, magst Du uns zum Abschluss noch eines Deiner Lieblings-Rezepte verraten? Etwas das schnell geht und womit man sich selbst so richtig verwöhnen und daraus Energie schöpfen kann?

Foto: Stina Spiegelberg

Gerade bin ich ein Riesenfan von Brokkoli-Mandelsuppe und habe gerade erst ein leckeres, schnelles Rezept dazu auf meinem Blog veröffentlicht. Eine selbst gemachte, frische Suppe ist immer ein tolles Mittagessen, finde ich. Sie macht satt, ist gesund und lässt sich gut vorbereiten. Außerdem kann man Suppen ganz einfach einfrieren und hat so immer ein tolles Essen bereit, wenn der große Hunger mal ganz unverhofft ausbricht.

Bei dieser herrlich cremigen Brokkoli-Suppe benutze ich übrigens auch den Strunk, nicht nur die Röschen. Denn er schmeckt echt gut, ein bisschen wie Kohlrabi. Yay! So, no waste. Viel Spaß mit dem Rezept und lasst es Euch schmecken! Eure Stina

Rezept-Link: Hier geht es zu Stinas köstlichem Suppenrezept

Liebe Stina, vielen Dank für Deine Zeit und den inspirierenden Austausch mit Dir.

Foto: Marina Mantolan

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